Hemianthus callitrichoides 'Cuba'

Hemianthus callitrichoides "Cuba" ist auch als die kleinste Aquarienpflanze überhaupt bekannt. Es ist ein filigraner Bodendecker mit winzigen Wurzeln, Stängeln und Blättern, welche rundlich-oval und hellgrün sind. Entdeckt wurde diese Pflanze von Holger Windelov auf Kuba, sie ist erst seit 2004 im Aquaristik-Handel erhältlich. Das sogenannte Kuba-Perlkraut ist eine durchaus anspruchsvolle Vordergrundpflanze, die sich kriechend ausbreitet. Auch im emersen Zustand (als Topfware) sind Blätter und Stängel ähnlich wie in der submersen Form. In vitro wirken die Triebe minimal feiner und zerbrechlicher, weichen aber nicht grundlegend von der Unterwasserform ab. Bei guten Nährstoffbedingungen und unter ausreichend Licht macht diese Pflanze ihrem Namen alle Ehre und produziert im Aquarium sichtbare Sauerstoffbläschen – ein echtes Perlkraut!

Hemianthus callitrichoides "Cuba" kann mitunter in der Einfahrphase etwas empfindlich sein und braucht daher etwas Rücksicht bei der Umstellung auf submersen Wuchs. Vor allem auf frischem Soil und die dadurch mitunter verbundene Übersäuerung im Bodengrund kann im Einzelfall dazu führen, dass Triebe zu Auflösungserscheinungen neigen. Oft bleiben aber genügend gesunde Pflanzenteile übrig und unter guten Nährstoffbedingungen erholt sich diese Pflanze dann wieder.

Wasserwerte

Das Kuba-Perlkraut mag es nicht zu kühl und sollte zwischen 18 und 28 °C gehalten werden. Vorzugsweise sollte diese Pflanze in eher weicheres Wasser mit einem pH-Wert von 5 bis 7 gesetzt werden. Ein pH-Wert leicht unter 7 erhöht außerdem die Nährstoffverfügbarkeit im Aquarienwasser. Für optimalen Wuchs benötigt diese Vordergrundpflanze ausreichend Licht mit einer moderaten bis starken Helligkeit. Ansonsten neigt die Pflanze zum kümmerlichen Wuchs, einzelne Triebe wachsen dann sehr stark nach oben und einzelne Zonen des Bodendecker-Teppichs verlieren mitunter an Kompaktheit.

Düngung

Hemianthus callitrichoides "Cuba" ist eine anspruchsvolle Vordergrundpflanze und benötigt auf jeden Fall neben ausreichend Licht eine CO₂-Zufuhr und eine ausgewogenen Flüssigdüngerzugabe mit Mikro- und Makronährstoffen. Ein nährstoffreicher Bodengrund wie Soil fördert zudem den Wuchs der Pflanze, zudem ist diese Pflanze recht stickstoffliebend und reagiert auf einen Mangel recht häufig mit gelblichen Blättern. Ein ausreichender Nitratwert von etwa 15 mg/l NO3 sollte daher permanent eingehalten werden. Damit die filigranen Wurzeln genügend Halt finden, empfiehlt sich das Einsetzen in sehr feinem Bodengrund und dem Gebrauch von Soil in der Powder-Variante.

Pflegeaufwand

Ist die Nährstoffsituation im Aquarium optimal, wächst Hemianthus callitrichoides "Cuba" vital und stets grün, jedoch nicht besonders schnell. Vor allem ausreichend Licht sorgt dafür, dass die Ausbreitung in erster Linie horizontal stattfindet. Es ist wichtig, diese Pflanze aufgrund ihres feinen Wurzelwerks vor stark bodenwühlenden Aquarientieren zu schützen. Auch sollte sie regelmäßig und stets auf wenige Zentimeter zurückgeschnitten werden. Werden die Pflanzenpolster zu dicht und hoch, bekommen die unteren Pflanzenteile nicht genügend Licht; ein Auftreiben ganzer Pflanzenpolster kann dann die Konsequenz sein. Mitunter ist ein Einsatz von Pflanz-Nadeln zu empfehlen, um bestimmte Pflanzen gut mit dem Boden zu verankern. Ein regelmäßiger Rückschnitt ist daher ungefähr alle 2 bis 3 Wochen notwendig.

Eine sehr ähnliche Vordergrundpflanze mit deutlich genügsameren Ansprüchen und mit mehr Bodenhaftung ist übrigens Micranthemum tweediei ("Montecarlo") und kann daher gut alternativ verwendet werden. Jedoch sind bei dieser Pflanze die Blätter deutlich weniger filigran und zierlich.

Einsatzmöglichkeiten

Zwar ist das Kuba-Perlkraut klassische Vordergrundpflanze und wird in den Bodengrund des Aquariums gepflanzt, kann aber alternativ auch unabhängig vom Bodengrund verwendet werden. Wichtig wäre nur dann eine gute Flüssigdüngung, da sich die Pflanze dann nicht mehr gut über die Wurzeln ernähren kann. So wird das HCC von Aquascapern sehr gerne als Aufsitzer verwendet, etwa aufgebunden auf Steine. Grund ist der, dass diese Pflanze an solch einem Standort dann zu einem überhängendem Wuchs neigt, der sehr schön anzusehen ist.